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Handel , Digitalisierung , Analyse und Prognose 23.06.2021

Warum der kurzfristige Stromhandel immer wichtiger wird

Der Stromhandel hat sich in den vergangenen Jahren erheblich gewandelt. Hochautomatisierte Handels- und Prognosesysteme unterstützen die Händler immer stärker bei der Einbindung der erneuerbaren Energien. Die sind nicht traurig darüber – im Gegenteil, denn die unstete Produktion von Wind- und Solarstrom ist für die Stromhändler eine enorme Herausforderung. So machte der Anteil der erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr erstmals mehr als die Hälfte der Nettostromerzeugung in Deutschland aus: Solar- und Windenergie übertrafen mit 183 TWh die fossilen Energiequellen um 5 TWh.

Die erneuerbare Erzeugung trifft auf ein Stromnetz, bei dem Erzeugung und Verbrauch im Einklang stehen müssen. Ohne automatisierte Hilfe ist dieser Ausgleich fast nicht mehr zu leisten. Vor allem der Stromhandel innerhalb eines Tages (Intraday-Handel) spielt in diesem System eine immer größere Rolle.

Dominierte früher das Verbrauchsverhalten die Höhe des Strompreises – hohe Nachfrage, hoher Preis –, so bestimmt nun immer mehr das Wetter das Handelsgeschehen. Eine Wolke gleichzeitig über großen Solarparks kann den Strompreis schon beeinflussen, Ähnliches gilt für einen Sturm, der durch Windparks zieht – oder vorher abdreht. Daraus resultiert eine hohe Volatilität der Strompreise mit teils enormen Ausschlägen. So lag der durchschnittliche Day-Ahead-Großhandelsstrompreis 2020 bei 30,47 €/MWh. Der Höchstwert lag bei 200,04 €/MWh, der niedrigste Preis bei –83,94 €/MWh – das bedeutet eine Schwankungsbreite von 283,98 €/MWh.

Die Händler müssen also eine Vielzahl von permanent schwankenden Daten berücksichtigen, um die jeweils richtige Handelsentscheidung zu treffen und gleichzeitig das System auszugleichen.

Im Intraday-Handel mit Algotrading schneller reagieren

Hier kommt die Digitalisierung ins Spiel. Denn gerade im Intraday-Handel können die vielen Daten ohne automatisierte Prozesse oftmals gar nicht mehr wirtschaftlich abgebildet und umgesetzt werden. Daher stellen immer mehr Handelshäuser wie Trianel auf einen automatisierten und durch Algorithmen gestützten Stromhandel um.

Wesentlich beeinflusst wird der Intraday-Handel für Strom darüber hinaus durch die Entwicklung an den Regelenergiemärkten. Diese leiden unter den regulatorischen Eingriffen der jüngeren Vergangenheit. Die Folgen waren zum Teil heftige Ausschläge bei den Preisen für Regelenergie und damit erhebliche finanzielle Risiken in der Bilanzkreisbewirtschaftung.

Generell steigen die regulatorischen Anforderungen im Hinblick auf eine ausgeglichene Bewirtschaftung der Bilanzkreise erheblich. Die zuständigen Übertragungsnetzbetreiber schauen zudem sehr genau darauf, dass diese ausgeglichen bewirtschaftet werden. 

Beschaffung und Handel von Energie gehören seit ihrer Gründung vor über 20 Jahren zum Auftrag von Trianel. In den vergangenen Jahren hat vor allem der kurzfristige Stromhandel zu einem organisatorischen Umbau des Handelsgeschäfts geführt. Der automatisierte Handel, das sogenannte Algotrading, unterstützt die Händler am Trading Floor und macht schnelles und flexibles Handeln am Strommarkt über den 24/7 Desk rund um die Uhr möglich. Damit können sich die Fachleute auf das Marktgeschehen und die Analyse konzentrieren. Mit selbst entwickelten Prognosemodellen wird die Kurzfristoptimierung unterstützt.

Biogasanlagen profitieren vom Intraday-Handel

Gehen geschicktes Agieren im Intraday-Handel und automatisierte Prozesse Hand in Hand, können beispielsweise kleine Biogasanlagen vom Intraday-Handel profitieren. So setzt Trianel unter anderem neuronale Netze zur kontinuierlichen Berechnung der Einspeiseprognosen von Wind- und PV-Strom ein. Mittels eines selbst entwickelten Modells zur vollautomatisierten Steuerung von Biogasanlagen werden Bilanzkreisungleichgewichte ausgeglichen. Wenn der Bilanzausgleich handelsseitig nicht mehr möglich ist, beispielsweise ab fünf Minuten vor der Lieferung, können die flexiblen kleinen Biogasanlagen helfen und springen physisch ein. 

Ihr Ansprechpartner

Dr. Christian Schmitz, Leiter Short Term Desk bei der Trianel GmbH

Dr. Christian Schmitz

 

Leiter Short Term Desk
Energiedatenmanagement und 24/7-Services

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