Produkte

Alle neuen Artikel in Ihrem Posteingang!

Aktuelle Informationen aus der Energiebranche, die Ihr Unternehmen nach vorne bringen, in unserem Newsletter.

Jetzt registrieren
Unternehmen

Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2022

Mit neuen Energien

zum Download
Karriere

Karriere Podcast

Im Studydrive Podcast spricht unsere Kollegin Maike Kalthöfer über ihre Arbeit und ihren Werdegang als Managerin für Kraftwerks- und Speichereinsatz bei Trianel.

Jetzt anhören
Zurück zur Übersicht aller Artikel
Zählerstand ablesen jetzt per App
Digitalisierung , Kundenbindung 01.03.2019

Zählerstand ablesen jetzt per App

Die Digitalisierung bietet enorme Chancen, Prozesse mit hohem manuellem Aufwand zu vereinfachen, zu beschleunigen und Fehler zu vermeiden. So könnte auch das Zählerwesen in deutschen Haushalten unabhängig vom Smart Meter digitaler werden. Die Wirklichkeit sieht aber oftmals noch so aus: Herr oder Frau Maier geht mit Zettel und Stift ausgerüstet zum Strom-, Gas- und/oder Wärmezähler, notiert den Verbrauch des abgelaufenen Jahres, begibt sich dann an den PC, ans Telefon oder zur Post und übermittelt so die Zählerstände an den Energieversorger. In einigen Fällen, wie bei einem Umzug, wird gerne noch ein Ableser vorbeigeschickt, um die Daten aufzunehmen. Und das im Zeitalter der Digitalisierung!

Diese Art der Zählwerterfassung soll sich künftig ändern – zumindest ein wenig. Bei Verbrauchsstellen mit einem Stromverbrauch von über 6000 kWh im Jahr kommen künftig verpflichtend intelligente Zähler mit einem Smart Meter Gateway zum Einsatz. Der Smart Meter – der korrekte Ausdruck ist „intelligentes Messsystem“ – ist direkt mit dem Messstellenbetreiber verbunden, die Ablesung erfolgt automatisch in kurzen Intervallen. Der Kunde selbst hat mit der Ablesung nichts mehr zu tun.

Die manuelle Erfassung erzeugt Medienbrüche

Anders sieht es bei Haushalten mit weniger Stromverbrauch aus. Sie werden künftig bei einem Zählerwechsel mit einer „modernen Messeinrichtung“ ausgestattet. Der Zähler erfasst den Verbrauch zwar digital, er gibt die Daten aber nicht automatisch an das Stadtwerk weiter. Die Daten müssen weiter per Hand abgelesen und versendet werden. Und genügend Haushalte verfügen noch über den analogen Ferraris-Zähler, der generell nur manuell ausgelesen werden kann. Für genau diese nicht vernetzten Zähler – sowohl die analogen als auch die digitalen – besteht Handlungsbedarf in Bezug auf ihre Ablesung.

„Von der Ablesung bis zur Abrechnung beim EVU liegen verschiedene Medienbrüche vor, da Zählerstände manuell erfasst und weiterverarbeitet werden“, sagte Reimar Hoven, Senior Referent beim Digital Lab der Trianel. Das Digital Lab wurde Ende 2017 ins Leben gerufen, um Stadtwerke bei der Digitalisierung zu unterstützen. Im Pilotprojekt „Digitale Zählwerterfassung“ machen sich die Trianel Mitarbeiter gemeinsam mit Stadtwerke-Mitarbeitern Gedanken, wie eine digitale Zählwerterfassung per App durch den Endkunden aussehen könnte. Hierbei wird auch über mögliche weitere Mehrwerte der App nachgedacht, um den Kunden davon zu überzeugen, die App für die Zählwerterfassung zu installieren. Dabei spielen dann Aspekte wie Stadt-Vermarktung, Angebotserstellung innerhalb der App, Statistiken über den zu erwartenden Verbrauch, aber auch ganz einfach die persönliche Ansprache des Kunden über eine App eine Rolle. Der Kunde bekommt also eine Möglichkeit, mit seinem Energieversorger direkt in Kontakt zu treten. Das Stichwort „Kundenbindung“ steht an oberster Stelle. Zudem wird geprüft, wie sich die Anwendung am besten in die Unternehmen einbauen lässt, sei es über die Anbindung an ein ERP-System oder auch an ein CRM-System.

Smartphone, Foto, fertig!

In der geplanten Lösung wird der Zählerstand mittels Smartphone über eine Kunden-App erfasst. Mit der Handykamera wird das Display des Zählers fotografiert. Über eine App werden der Zählerstand wie auch die Zählernummer automatisch erfasst und an den Energieversorger gesendet. Fertig. Die Zählerstände liegen nun ohne Zeitverzögerung vor – ein Vorteil. Bei den anderen Methoden, vor allem beim postalischen Weg, können zwischen der Ablesung und der Weiterverarbeitung beim Energieversorger Stunden bis Tage liegen.

Auf Stadtwerk-Seite muss dazu eine entsprechende Verteilungsplattform eingerichtet werden, auf der die Daten aufbereitet, plausibilisiert und verteilt werden. Diese Plattform will das Digital Lab so gestalten, „dass offene Austauschformate genutzt werden können und keine Abhängigkeiten von einem Anbieter bestehen“, so Hoven.

Aus dem Pilotprojekt soll gelernt werden, wie zum einen der Prozess der Ablesung verschlankt und effizient aufgebaut werden kann und ob andererseits die gewonnenen Erkenntnisse auch auf andere Stadtwerke oder Energieversorger problemlos übertragen werden können.

Ihr Ansprechpartner

Dr. Philipp Stephan, Leiter Digital Lab, Trianel

Dr. Philipp Stephan

implementiert als Leiter des Digital Lab zusammen mit seinem Team digitale Pilotprojekte in Stadtwerken und fördert den Erfahrungsaustausch untereinander. Vor seiner Tätigkeit bei Trianel leitete der promovierte Diplom-Informatiker Digitalisierungs- und Reorganisationsprojekte für RWE und innogy Consulting.

Zurück zur Übersicht aller Artikel