Trianel FlexIndex schließt im 4. Quartal 2022 moderater

Entwicklung des Trianel FlexIndex 2017–Q4/2022

Trianel FlexIndex erreicht Höchststand und schwingt sich auf hohen Niveau ein.

15. Januar 2022, Aachen. Relativ moderate Temperaturen im 4. Quartal 2022, gut gefüllte Gasspeicher und nicht zuletzt die Klärung der politischen Frage über eine Laufzeitverlängerung der verbliebenen Atomkraftwerke bis April 2023 haben bis zum Ende des Jahres zu einer Beruhigung der Märkte auf einem hohen Niveau geführt. Die Kurzfristmärkte verdeutlichten im 4. Quartal 2022 weiterhin einen hohen Bedarf an Flexibilität zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit. „Das weiter hohe Preisniveau an den Kurzfristmärkten in den letzten drei Monaten verdeutlicht, dass Flexibilität hauptsächlich von konventionellen Kapazitäten bereitgestellt wird und zeigt die Abhängigkeit der Preisbildung von den Gasmärkten sowie der Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien. Der Trianel FlexIndex für das 4. Quartal 2022 bildet die weiter hohen Spreads zwischen Zeiten hoher Verfügbarkeit erneuerbarer Energien und Zeiten hoher fossiler Residuallast ab. Der insgesamt hohe Wert des FlexIndex‘ zeigt den Bedarf von Flexibilitäten jenseits konventioneller Technologien, die es auch ermöglichen die Erneuerbaren-Produktion zu speichern und flexibler einzusetzen“, stellt Dr. Matthias Leuthold, Leiter des FlexStore bei Trianel, fest.

Trianel FlexIndex im Q4/2022

Zum Ende des 4. Quartals 2022 ist der Trianel FlexIndex mit 712 Punkten auf dem gleichen hohen Niveau wie schon zum Ende des 3. Quartals 2022. Bis Mitte Oktober 2022 stieg der FlexIndex bis auf 726 Punkte weiter an. Bis Ende Dezember gab er dann 74 Punkte ab und schloss um einen Punkt höher als zum Ende des 3. Quartals mit 711 Punkten.

Gegenüber dem Vorjahresquartal hat sich der Wert von Flexibilität mehr als verdoppelt. Über das Jahr 2022 stieg der FlexIndex von 308 Punkte auf 712 Punkte. „Das Marktgeschehen im letzten Jahr war sicherlich historisch und durch viele außergewöhnliche Faktoren wie den Ukraine-Krieg, eine geringe Kraftwerksverfügbarkeit in Frankreich und eine lange Dürrephase in Europa geprägt. Mit Blick auf die Bedeutung von Flexibilität für die weitere Gestaltung der Energiewende wurde aber auch deutlich, wie dringend wir alternative Flexibilitätslösungen benötigten, gerade wenn konventionelle Alternativen zunehmend nicht mehr zur Verfügung stehen“, so Dr. Matthias Leuthold weiter. „Getrieben wird diese Entwicklung weiterhin von den sehr großen Preisdifferenzen am Spot- und Intradaymarkt. Während das erste Halbjahr 2022 von einer hohen Wind- und Sonneneinspeisung geprägt war, dominierten im 3. Quartal die Herausforderungen durch die Niedrigwassersituation und die geringe Kraftwerksverfügbarkeit in Frankreich. In 4. Quartal beruhigte sich die Entwicklung ein wenig, durch eine gute Windverfügbarkeit, mehr Energieeffizienz und vergleichsweise milde Temperaturen“, erläutert der Experte weiter.

Entwicklung des Trianel FlexIndex im 4. Quartal 2022
Diagramm: Trianel FlexIndex im 4. Quartal 2022

Entwicklung des Trianel FlexIndex seit 2017

Die Entwicklung des Trianel FlexIndex seit dem Basisjahr 2017 veranschaulicht, wie sich der Wert von Flexibilität bis Ende des Jahres 2022 beschleunigt hat. „Die Entwicklung von 100 auf 712 Punkte innerhalb von fünf Jahren verdeutlicht, dass der Markt zunehmend die Verfügbarkeit von Flexibilität und damit den Wert von Versorgungssicherheit anzeigt. Vor allem die nicht-konventionellen Technologien werden in den nächsten Jahren von diesen Impulsen profitieren können und damit einen wichtigen Beitrag zur Kompensation des zunehmenden Anteils fluktuierender erneuerbarer Erzeuger in das System leisten können“, hebt Dr. Matthias Leuthold hervor.

Entwicklung des Trianel VolumenIndex seit 2017

Der Trianel VolumenIndex zeigt ebenfalls seit dem Basisjahr 2017 eine stark steigende Tendenz von 100 Punkten auf 155 Punkte. Im 4. Quartal 2022 hat der Volumenindex zwar erneut um 6 Punkte verloren, insgesamt bleibt die Handelsaktivität an den Kurzfristmärkten aber auf einem hohen Niveau.

Entwicklung des Trianel FlexVolumenIndex 2017–Q4/2022
Diagramm: Trianel FlexVolumenIndex 2017–Q4/2022

Ihre Ansprechpartner

Dr. Matthias Leuthold, Leiter Netzwerk FlexStore Trianel GmbH

Dr. Matthias Leuthold

Leiter des Trianel Netzwerks FlexStore

Dr. Nadja Thomas, Pressesprecherin der Trianel GmbH

Dr. Nadja Thomas

Pressesprecherin

Über den Trianel FlexIndex

Trianel hat den FlexIndex entwickelt, um die Marktentwicklung von Flexibilität kontinuierlich zu bewerten und Marktimpulse für die Entwicklung von neuen Flexibilitätsoptionen zu analysieren. Der FlexIndex wird quartalsweise erhoben und setzt sich aus insgesamt 6 Teil-Indikatoren zusammen. Die einzelnen Indikatoren bilden jeweils die Preisdifferenzen an den Spot- und Intraday-Märkten ab und werden im Trianel FlexIndex zusammengeführt. Als Datengrundlage dienen Daten der EPEX, Daten aus der Kurzfristvermarktung sowie hauseigene Daten. Darüber hinaus setzt Trianel eigene Algorithmen ein, um die täglichen Daten zusammenzuführen und zu analysieren. Ziel ist es, die zunehmende Wertigkeit von Flexibilität marktnah zu visualisieren und gleichzeitig die Notwendigkeit von Flexibilität über die aktuell gehandelten Volumina an den Märkten zu spiegeln. Der FlexIndex mittelt Spreads, um kurzfristige und saisonale Schwankungen auszugleichen und langfristige Trends erkennbar werden zu lassen.

Im Rahmen des Trianel Netzwerks FlexStore begleitet Trianel Energieversorger bei der Geschäftsfeldentwicklung Flexibilität, Wasserstoff, Batteriespeicher und Demand Side Management. Mit ihrem virtuellen Kraftwerk bietet Trianel auch Dienstleistungen zur Vermarktung von Flexibilität von Biogasanlagen, KWK-Anlagen und industrieller Flexibilität. Mit eigenen Prognosen und Marktmodellen bietet Trianel Handelsunterstützung, Marktzugang sowie die wirtschaftliche Bewertung von Batteriespeicher-Projekten und Demand Side Management an.

Der FlexIndex wird quartalweise veröffentlicht.

www.trianel.com/flexindex