Trianel FlexIndex: Steigende PV-Einspeisung treibt Index in Richtung der 500-Punkte-Marke

Konstante Aufwärtsbewegung nach Trendwende im März
18. Juli 2025, Aachen. Im zweiten Quartal 2025 führt der Trianel FlexIndex die im März begonnene Aufwärtsbewegung weiter fort. In den ersten beiden wind- und sonnenarmen Monaten folgte der Index zunächst noch einem Abwärtstrend, der erst mit zunehmender Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie zum Frühlingsbeginn sein Ende fand. Das zweite Quartal startete für den Index bei 396 Punkten und endet bei 460 Punkten, was einem Zuwachs von rund +16 % entspricht. Für das Quartal ergibt sich ein Durchschnittswert von 426 Punkten. Seit der Trendwende Anfang März konnte der FlexIndex bis zum Ende des zweiten Quartals 80 Punkte zulegen (+21 %).
Kontinuierliches Wachstum ohne sprunghafte Kursveränderungen
Die vergangenen Quartale waren häufig durch deutlich sichtbare Auf- oder Abwärtsbewegungen geprägt, die jedoch durch kurze, aber signifikante Kurssprünge unterbrochen wurden. Im aktuellen Quartal zeichnet der FlexIndex ein sehr viel ruhigeres Bild: konstantes, fast lineares Wachstum ohne „Ausreißer“.
Dr. Michael Heuterkes, Abteilungsleiter Modellierung und Quantitative Analyse bei Trianel, sieht vor allem die steigende PV-Einspeisung als Ursache: „In den vergangenen Quartalen haben wir an der Strombörse immer wieder Extrempreisszenarien beobachten können, die beispielsweise durch Ausfälle von Kraftwerken oder fehlerhafte Wetterprognosen hervorgerufen wurden. Aber auch die oft zitierten `Dunkelflauten´ ließen sich gut in Form von kurzen Peaks im Verlauf des FlexIndex wiederfinden. Aktuell sieht es etwas anders aus. Vermehrt negative Preise durch das große Angebot von PV-Strom lassen den FlexIndex kontinuierlich steigen.“

Hohe Volatilität durch PV-Einspeisung
Bastian Wurm, Bereichsleiter Dezentrale Energiesysteme bei Trianel, ergänzt: „Ganz im Gegensatz zu den letzten beiden Quartalen, in denen hauptsächlich einzelne Tage mit Extrempreisszenarien den Verlauf des FlexIndex bestimmt haben, sehen wir im aktuellen Quartal eigentlich durchgehend hohe Volatilität und entsprechende Spreads an den Märkten. Konkret bedeutet das: hohe EE-Einspeisung, geringe Residuallast, zahlreiche Abregelungen der Erneuerbaren und häufig negative Preise. Insgesamt lässt sich dieses neue Marktumfeld in weiten Teilen auf das sehr sonnige Quartal und den voranschreitenden Ausbau von PV-Erzeugungsanlagen zurückführen. Die Kombination sorgt für zunehmende Volatilität im Kurzfristhandel und somit auch für einen Aufwärtstrend des FlexIndex, der im Grunde Ausdruck der gehandelten Spreads ist.“
Speicherlösungen: unverzichtbar für die Energiewende
„Einerseits ist es natürlich großartig zu sehen, wie gut der Ausbau der Erneuerbaren in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen hat und wie viel Kapazität uns mittlerweile im Markt zur Verfügung steht“, führt Bastian Wurm weiter aus. „Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Anlagen immer öfter, besonders in der sonnenreichen Mittagszeit abgeregelt werden müssen. So geht uns eine immer größer werdende Menge grüner Strom verloren. Wir benötigen daher dringend Flexibilitätsoptionen, wie zum Beispiel Batteriespeicher. Sie müssen in Zukunft diese Erzeugungsspitze vom Mittag auffangen und in die Abendstunden verlagern. Der FlexIndex spiegelt genau diesen Bedarf an Flexibilitäten im Stromsystem wider.“
Trianel VolumenIndex: Wachstum im zweiten Quartal
Der Trianel VolumenIndex verzeichnet auch im zweiten Quartal weiteres Wachstum. Der Anstieg fällt mit vier Punkten (+ 2 %) doppelt so hoch aus wie noch im ersten Quartal 2025. Am 27. Juni 2025 markiert der Volumenindex mit einem Wert von 218 Punkten ein neues Allzeithoch. Der VolumenIndex ist nun bereits das neunte Quartal in Folge gestiegen. Grund hierfür sind zunehmende Handelsaktivitäten am Intraday-Markt.

Ihre Ansprechpartner

Simon Preißinger
Senior Referent Projektmanagement

Über den Trianel FlexIndex
Trianel hat den FlexIndex entwickelt, um die Marktentwicklung von Flexibilität kontinuierlich zu bewerten und Marktimpulse für die Entwicklung von neuen Flexibilitätsoptionen zu analysieren. Der Trianel FlexIndex wird quartalsweise erhoben und setzt sich aus insgesamt 6 Teil-Indikatoren zusammen. Die einzelnen Indikatoren bilden jeweils die Preisdifferenzen an den Spot- und Intraday-Märkten ab und werden im Trianel FlexIndex zusammengeführt. Als Datengrundlage dienen Daten der EPEX, Daten aus der Kurzfristvermarktung sowie hauseigene Daten. Darüber hinaus setzt Trianel eigene Algorithmen ein, um die täglichen Daten zusammenzuführen und zu analysieren. Ziel ist es, die zunehmende Wertigkeit von Flexibilität marktnah zu visualisieren und gleichzeitig die Notwendigkeit von Flexibilität über die aktuell gehandelten Volumina an den Märkten zu spiegeln. Der FlexIndex mittelt Spreads, um kurzfristige und saisonale Schwankungen auszugleichen und langfristige Trends erkennbar werden zu lassen.
Im Rahmen des Trianel Netzwerks FlexStore begleitet Trianel Energieversorger bei der Geschäftsfeldentwicklung Flexibilität, Wasserstoff, Batteriespeicher und Demand Side Management. Mit ihrem virtuellen Kraftwerk bietet Trianel auch Dienstleistungen zur Vermarktung von Flexibilität von Biogasanlagen, KWK-Anlagen und industrieller Flexibilität. Mit eigenen Prognosen und Marktmodellen bietet Trianel Handelsunterstützung, Marktzugang sowie die wirtschaftliche Bewertung von Batteriespeicher-Projekten und Demand Side Management an.
Der FlexIndex wird quartalsweise veröffentlicht.